
Kunstwettbewerb für das Institut für Topologische Isolatoren an der Uni Würzburg entschieden
Gutachtergremium wählt in einem eingeladenen nichtoffenen Realisierungswettbewerb der Mitglieder des BBK-Unterfranken den Entwurf „Die Macht der Oberfläche“ von Max Gehlofen aus
Für den Wettbewerb Kunst im öffentlichen Raum für das Institut für topologische Isolatoren reichte der Künstler Max Gehlofen aus Würzburg einen Wettbewerbsvorschlag für die Wandfläche des Foyers im 2. Obergeschoss gegenüber dem Seminar- und Vorstandsbereiches ein. Die Jury, bestehend aus vier Fach- und drei Sachpreisrichtern wählte aus zwei eingereichten Arbeiten den Entwurf: „Die Macht der Oberfläche“ zur Realisierung aus.
Die Jury beschreibt die Arbeit als „kleinformatiges Relief, das skulptural, elegant und zurückhaltend wirkt. Mit dem Thema Oberfläche und dem experimentellen Charakter der Bearbeitung wird ein starker Bezug zur Arbeit im Institut herstellt.“
Idee des Künstlers:
„Es entstehen 16 Reliefarbeiten entlang der Wand auf gleicher Höhe mit unregelmäßigen Abständen gehängt. So entsteht der Eindruck einer Versuchsanordnung im Labor. Auf jeder Platte wird eine imaginäre Pflanze dargestellt. Es ist jedoch kein Druck oder ein Abbilden der immer gleichen Vorlage. Vielmehr erkennt man anhand einiger Merkmale das Gewächs immer wieder, jedes Mal anders dargestellt.
Die Reliefs und deren unterschiedliche Materialität sind bewusst gewählt um das Thema Oberfläche zu behandeln. Aus den Materialien Speckstein, Muschelkalk, Kupfer, Stahl, Messing, Lindenholz, Eichenholz, Gips, Wachs und Keramik entstehen die verschiedensten Oberflächenstrukturen. Mal auf Hochglanz poliert, mal ganz rau, die Werkzeugspuren nicht verbergend. Wieder andere sind beschichtet oder hervorgerufen durch chemische Prozesse. Die Kunstwerke geben der Arbeit im Institut ein ebenso sichtbares wie greifbares Gewand. Die Abstraktion der täglichen Arbeitsprozesse bekommt ein ästhetisches Gegenüber. Die Arbeit feiert die unendliche Vielfalt der natürlichen Formgebung. Sie ist eine Erinnerung an die Flüchtigkeit der äußeren Form und die Dialektik
von Innen und Außen.“
Der Freistaat Bayern stellt für das Kunstwerk Mittel in Höhe von 10.000 € bereit. Die Umsetzung ist für Ende September 2025 geplant.
Neubau ITI am Campus Hubland Süd der Universität Würzburg
Mit dem Instituts für Topologische Isolatoren am Hubland (ITI) ist ein einzigartiger Forschungsbau für den Lehrstuhl für Experimentelle Physik 3 für die Erforschung von sogenannten „Topologischen Isolatoren“ entstanden. Topologische Isolatoren sind eine neue Materialklasse mit einzigartigen elektrischen Eigenschaften. Sie zeichnen sich durch ihre elektrisch leitende Oberfläche aus, während sie ansonsten einem konventionellen Isolator entsprechen. Sie besitzen ein großes Potential für
neuartige elektronische Bauelemente, beispielsweise für die Realisierung von Quanten-Computern. Im ITI werden Materialherstellung, Analyse und lithographische Strukturierung zusammengeführt. Durch die Verbindung sämtlicher Technologie-Teilbereiche mittels eines Ultra-Hoch-Vakuum-Transfersystems wird die Möglichkeit geschaffen, topologische Isolatoren in einer bisher nicht erreichten und weltweit einzigartigen Reinheit vom Wachstum bis zum Bauelement zu führen.
Die Baukosten der Gesamtbaumaßnahme betrugen 17,73 Mio. € für eine Nutzfläche von rund 1.000 m². Es entstanden Reinraum- und Analyselabore mit hohem Technikanteil, sowie Büro- und Seminarräume.