Neuer Forschungsbau für die JMU eröffnet


Der nachhaltigen Chemie und Katalyse mit Bor widmet sich an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) ein neues Institut, das am 31. März 2022 auf demHubland-Campus feierlich eröffnet wurde.

Werner Dölger, stellv. Bereichsleiter Universitätsbau am Staatlichen Bauamt Würzburg, übergab den symbolischen Schlüssel für den Forschungsbau an Prof. Holger Braunschweig, Leiter des Lehrstuhls für Anorganische Chemie II und Prof. Paul Pauli, Präsident der JMU. Sie durchschnitten zusammen mit Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Christian Schuchardt, Oberbürgermeister von Würzburg und Prof. Tobias Brixner, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie das Band bei der Einweihung des neuen Instituts.

Durchschnitten das Band bei der Einweihung des Instituts für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (v.l.): Prof. Paul Pauli, Christian Schuchardt, Markus Blume, Prof. Holger Braunschweig, Prof. Tobias Brixner und Werner Dölger
Durchschnitten das Band bei der Einweihung des Instituts für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (v.l.): Prof. Paul Pauli, Christian Schuchardt, Markus Blume, Prof. Holger Braunschweig, Prof. Tobias Brixner und Werner Dölger © Staatliches Bauamt Würzburg (Thomas Güra)


Schwerpunkt für molekulare Bor-Chemie

JMU-Professor Holger Braunschweig ist einer der weltweit führenden Experten für das Element Bor. In seiner Forschung hat er viele grundlegende Durchbrüche erreicht und wurde dafür mehrfach mit hochrangigen Preisen ausgezeichnet. Dazu kommen weitere renommierte Fachleute. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern aus der Chemie und Physik möchten sie das Institut für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (kurz: ICB) zu einem international sichtbaren und führenden Kompetenzzentrum machen. Das Institut soll das gesamte Potenzial der Bor-Chemie ausloten – etwa für Anwendungen in der Elektronik und Bildgebung, bei Batterien oder Arzneistoffen.

Nachhaltigkeit in der Chemie - dahinter steht unter anderem das Ziel, chemische Produktionsverfahren zu entwickeln, die möglichst wenig Rohstoffe und Energie verbrauchen. Bei denen wenig oder gar keine problematischen Nebenprodukte anfallen. Die zu Endprodukten führen, die sich im Idealfall recyceln lassen. Das Element Bor eignet sich sehr gut, um eine nachhaltigere Chemie zu verwirklichen.

Links der Neubau des Instituts für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (ICB), das durch Übergänge mit dem Institut für Anorganische Chemie verbunden ist
Links der Neubau des Instituts für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (ICB), das durch Übergänge mit dem Institut für Anorganische Chemie verbunden ist © Staatliches Bauamt Würzburg (Thomas Güra)


Kompakter Baukörper mit Spitzentechnik

Nachhaltigkeit spielt auch beim Baukörper und bei der Technik des neuen Instituts eine Rolle. Wärme bezieht das ICB aus dem Nahwärmenetz der Universität, welches an das städtische Fernwärmenetz angeschlossen ist.

Die Lüftungsanlagen zeichnen sich durch einen hohen Grad an Wärmerückgewinnung aus. Dazu kommen eine hochgedämmte Fassade und Dreifach-Isolierverglasung. Die Gebäudehülle unterschreitet die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 um 30 Prozent.

 

Blick in ein Syntheselabor
Blick in ein Syntheselabor © Gerhard Hagen, Bamberg
Schaltschränke für Steuerungs- und Regelungstechnik
Schaltschränke für Steuerungs- und Regelungstechnik © Gerhard Hagen, Bamberg

 

Der ICB-Neubau ist ein rechteckiger Kubus, der auf einer Grundfläche von 50 mal 17 Metern steht. Die 1.400 Quadratmeter Hauptnutzfläche verteilen sich auf vier Hauptgeschosse. Die Wissenschaft findet ihren Platz hauptsächlich in den beiden Obergeschossen. Diese weisen großzügige Laborlandschaften mit Auswertezonen auf; hier finden sich auch Geräte für Laserspektroskopie und Kernresonanz.

Mit dem direkt benachbarten Institutsgebäude für Anorganische Chemie ist der Neubau in den beiden Obergeschossen durch eine Brücke verbunden, um wichtige Geräteinfrastruktur gemeinsam nutzen zu können. Auch im Untergeschoss ist eine Verbindung vorhanden, um eine sichere und effiziente Versorgung mit Chemikalien aus dem Chemiezentrum zu gewährleisten.

Die Kosten für den Forschungsbau teilen sich Bund und Freistaat Bayern.