© J1-Fotografie und Luftbildservice

Neues Mähkonzept zur Entwicklung von insektenfreundlichen Straßennebenflächen


Für mehr Artenvielfalt an Bayerns Straßen

Die Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Würzburg setzen in diesem Jahr erstmalig ein neues Mähkonzept zur Entwicklung von insektenfreundlichen Straßennebenflächen um

Auch in diesem Jahr werden die Straßenränder und Böschungen entlang der Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in Zuständigkeit des Staatlichen Bauamtes Würzburg von den Straßenmeistereien Kitzingen, Würzburg, Ochsenfurt und Lohr gemäht. Allerdings unterscheidet sich das Bild, das sich dem Verkehrsteilnehmer bietet, von dem der letzten Jahre. Es wird bunt und auch etwas „unordentlicher“ entlang der Straßen. Grund hierfür ist ein neues Mähkonzept, das in Zusammenarbeit des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr mit dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitet und mit Ministerratsbeschluss vom 31.07.2018 als Baustein des Bayerischen Aktionsprogramms für die Insektenvielfalt beschlossen wurde.

Ziel ist es, insektenfreundliche Strukturen entlang der Verkehrswege zu entwickeln und die Artenvielfalt und den Biotopverbund zu fördern. Dafür werden die Straßennebenflächen je nach Abstand zur Straße und abhängig von ihrer Funktion zukünftig differenziert gepflegt.

© J1-Fotografie und Luftbildservice


Das Straßenbegleitgrün wird dazu in Intensiv- und Extensivbereich unterteilt. Zum Intensivbereich zählen z. B. Bankette, Entwässerungsgräben, Trenn- und Mittelstreifen, Parkplätze sowie Sichtdreiecke und Sichtflächen. Hier steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Um diese gewährleisten zu können, werden die Flächen zwei bis dreimal pro Vegetationsperiode gemulcht. Dabei verbleibt das Mähgut auf der Fläche.

Im Extensivbereich, zu dem vor allem alle Straßenböschungen zählen, steht der ökologische Aspekt und der Artenschutz im Vordergrund.

In diesen Bereichen wird nur noch abschnittsweise gemäht, um Tieren Fluchtmöglichkeiten und Lebensraum im Winter zu geben. Die Mahd erfolgt einmal im Jahr, das Mähgut verbleibt auf der Fläche. Darüber hinaus werden durch eine Mahdhöhe von 10 cm die Verluste der bodennahen Fauna reduziert. Die Pflege erfolgt räumlich und zeitlich versetzt, um das Nahrungsangebot für Insekten und Tiere zur erhalten. Ziel ist es, den Biotopverbund und die Artenvielfalt zu fördern, sowie Lebensräume für Tier und Pflanzen zu schaffen.

Je nach Lage und Flächenzuschnitt erfolgt die Pflege parallel oder senkrecht zur Fahrbahn. Dadurch wird sich dem Verkehrsteilnehmer zukünftig ein Bild präsentieren, das an ein Schachbrettmuster erinnert. Die Arbeiten werden in den kommenden Monaten im Rahmen der Grünflächenpflege Stück für Stück von unseren Straßenmeistereien umgesetzt. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag für mehr Biodiversität und wirkungsvollen Artenschutz entlang unserer Straßen.
 

Das/die Foto/s darf/dürfen einmalig und ausschließlich zur aktuellen Berichtserstattung
verwendet werden, unter Angabe des Fotografen: J1-Fotografie
und Luftbildservice.


Staatliches Bauamt Würzburg
Fachbereich Straßenbau
gez.
Andreas Hecke
Fachbereichsleiter Straßenbau