Perspektive des künftigen Forschungsbaus
Perspektive des künftigen Forschungsbaus © Auer Weber Architekten, Stuttgart

Neubau für das Zentrum für Philologie und Digitalität - Zukunftsorientierter Forschungsbau für Interdisziplinäres Arbeiten

Seit dem Spatenstich im April 2020 sind unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamtes Würzburg die Rohbauarbeiten für den dreigeschossigen Forschungsbau mit rund 2.500 Quadratmetern Nutzfläche abgeschlossen. Der Neubau führt die städtebauliche Entwicklung auf dem neuen Campus Hubland Nord fort. Nach der Campusbrücke, der Mensateria und der Graduate School of Life Science (GSLS) setzt der Forschungsbau einen weiteren prägnanten baulichen Akzent am sogenannten „Grünen Band“ und bildet gleichzeitig den ersten Baustein auf dem Baufeld Geisteswissenschaften.

 

Das ZPD wird als erster Forschungsbau in dieser Konstellation die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Musikwissenschaft, Philologie, Philosophie und Informatik fördern. Ziel ist die Neuausrichtung und Weiterentwicklung der Philologie im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung – hier soll interdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau möglich sein.

Die Kosten des Bauprojekts betragen 17,7 Millionen Euro. Davon trägt der Bund 7,1 Millionen, den Rest finanziert der Freistaat Bayern. Nach dem geplanten Fertigstellungstermin im Herbst 2022 können die Nutzer dann voraussichtlich Ende 2022 in ihr neues Gebäude einziehen.

Link zum virtuellen Baustelleneinblick

Corona bedingt konnte das Richtfest leider nicht stattfinden, daher hat das Staatliche Bauamt Würzburg einen virtuellen Baustelleneinblick zusammengestellt. Dieser hält viele interessante Hintergrundinformationen rund um die Baustelle und das künftige interdisziplinäre Forschungsfeld bereit. Zu finden ist dieser unter:

https://www.youtube.com/watch?v=SgU7Z-rZ-_M

 

Das ZPD steht am sogenannten grünem Band mit Blick auf die Stadt, Mensateria, Campusbrücke und Graduate School of Life Science
Das ZPD steht am sogenannten grünem Band mit Blick auf die Stadt, Mensateria, Campusbrücke und Graduate School of Life Science © Staatliches Bauamt Würzburg

Interdisziplinäre Zusammenarbeit spiegelt sich auch in der räumlichen Grundstruktur wieder

Ein offenes dreigeschossiges Atrium erschließt das Gebäude vom „Grünem Band“ aus, an das sich die verschiedenen Nutzungsbereiche angliedern. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Seminar- und Veranstaltungsräume sowie die zentralen Digitalisierungs- und Scanbereiche. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Bibliotheken, Lesehof sowie die an den Außenseiten liegenden Büros für die Wissenschaftler*innen untergebracht. Zellenbüros als Rückzugsorte und Open-Space-Arbeitsbereiche wechseln sich hier ab. Offene Kommunikations- und Aufenthaltsflächen fungieren als verbindende und disziplinübergreifende Elemente.

Wechselspiel aus offenen und geschlossenen Flächen und eine ablesbare Fassade

Der Entwurf für das Forschungsgebäude stammt vom Architekturbüro Auer Weber Architekten BDA aus Stuttgart. Die Architekten setzten sich mit ihrem Entwurf in einem Realisierungswettbewerb gegen 17 andere Wettbewerbsbeiträge durch.

Die vertikal gegliederte Fassade ist geprägt von einem regelmäßigen Wechselspiel aus raumhohen, transparenten Glaselementen und geschlossenen Weißbetonfertigteilen. Die Weißbetonfertigteile erhalten 2 unterschiedliche Prägemuster. Die beiden Wörter „Philologie“ und „Digitalität“ wurden in einem Binärcode übersetzt und sind in die Fassadenelemente eingeprägt.

das offene Atrium erschließt den künftigen Forschungsbau
das offene Atrium erschließt den künftigen Forschungsbau © Staatliches Bauamt Würzburg

Nachhaltigkeit

Der kompakte Kubus erhält ein Flachdach mit extensiver Begrünung. Das anfallende Regenwasser wird oberflächlich über offene Rinnen und Grasmulden zu zentralen Retentionsbecken auf dem Campus geleitet. Hier kann das Regenwasser verdunsten und versickern und wird so dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt. Auf dem Dach wird eine 9 kWp Fotovoltaik Anlage installiert. Die erzeugte Leistung von rund 10.000 kWh/Jahr wird vollständig im Gebäude verbraucht. Mit der Anlage werden rund 1,3 t CO2 pro Jahr eingespart. Zusätzlich wird durch die Verwendung hocheffizienter Wärmerückgewinnungssysteme, sowie der Nutzung modernster Technik bei der Kälteerzeugung, die für das Gebäude notwendige Primäranergie auf ein notwendiges Minimum reduziert.

 

 

Staatliches Bauamt Würzburg

Bereichsleiter Universitätsbau

 

gez. Jan Knippel