Regierung von Unterfranken Würzburg - Generalsanierung 3. Teilbaumaßnahme; 1. Bauabschnitt - Sanierung der Dächer und Fassaden des Hauptgebäudes

Würzburg

Die 3. Teilbaumaßnahme der seit 1996 laufenden Generalsanierung betrifft die Dächern und Fassaden der Bauten 1 bis 3, deren erster Bauabschnitt folgende Arbeiten am Bau 1, der Kantine und dem großen Sitzungssaal umfasst: Alle hölzernen Dachtragkonstruktionen wurden gegen Windsog gesichert. Die Dächer sind mit Kupfer neu gedeckt. Die Regenfallrohre im Inneren des Gebäudes wurden erneuert. Eine neue Ringleitung im Erdreich um das Hauptgebäude vervollständigt den Blitzschutz. Die Innenhoffassaden des Baus 1 sind in Sgraffitotechnik ausgeführt. Die entstandenen Hohlstellen, Risssysteme, Abschälungen und Putzabplatzungen und Rückwitterung innerhalb der Muster wurden denkmalpflegerisch restauriert. Die äußere Fassade aus anthrazitfarbenen Basaltlava- und Sandstein- bzw. Nürnberger Quarzit-Platten wurde neu verdübelt, mit Konsolen unterstützt, gereinigt sowie teilweise ergänzt.

Projektstand: fertiggestellt 2016

Entwurf: Staatliches Bauamt Würzburg und ProDenkmal Bamberg

Bauzeit, beteiligte Büros und Firmen

Bauzeit: 2015 - 2016
Projektleitung, Dachplanung Staatliches Bauamt Würzburg
Naturstein-, Putzfassaden Planungsbüro ProDenkmal, Bamberg
Statik Natursteinfassade

Ingenieurbüro für Historische Baukonstruktionen, Hünfeld-Mackenzell

Prüfstatik Natursteinfassade Drews + Flöter, Fulda
Außenanlagenplanung Staatliches Bauamt Würzburg
Schadstoffe, Sigeko IB Keller, Kürnach
HLS-Planung Staatliches Bauamt Würzburg
Elektroplanung Staatliches Bauamt Würzburg
Bodenuntersuchung Roos Geo Consult, Kitzingen
Gerüstbau Fa. Wahner, Würzburg
Dachdeckung Fa. Wiedamann, Bad Kissingen
Außenputz Fa. Form & Farbe Ehmann, Fürth
Natursteinfassade Fa. F.X. Rauch, Schkeuditz
Natursteinvasen K. Götz, Bamberg
Blitzschutz Fa. Zeitz, Bad Brückenau

 

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Seit 1996 läuft die abschnittsweise Generalsanierung der Regierung von Unterfranken.

Die Verbesserung des Arbeitsumfeldes der Bediensteten sowie die Energieeinsparung standen im Mittelpunkt der 1. und 2. Teilbaumaßnahme. 

Zum Abschluss der 2. Teilbaumaßnahme wurde der Parkplatz neu gestaltet, zeitgleich mit den städtischen Sanierungsmaßnahmen rund um die angrenzende Kirche St. Peter.

In der 3. Teilbaumaßnahme (TBM) wird die Bausubstanz an Dächern und Fassaden des Baus 1, des Baus 2 und des Baus 3 gesichert:

Die Dacheindeckungen sind verbraucht und undicht, sie müssen erneuert werden.

Die denkmalpflegerisch wertvollen Putz- und Steinfassaden müssen saniert bzw. restauriert  werden. Die Steinfassade benötigt zusätzliche statische Ertüchtigungen.

Der erste Bauabschnitt der 3. Teilbaumaßnahme umfasste folgende Arbeiten am Bau 1, der Kantine und dem großen Sitzungssaal:

Dächer

Alle hölzernen Dachtragkonstruktionen wurden u.a. mit Stahldübeln zusätzlich gegen  Windsog gesichert.

Die Dächer sind mit Kupfer neu gedeckt. Aufgrund der derzeit saubereren Luft werden sie Ihre kupferbraune Farbe sehr lange behalten.

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An den obersten Geschossdecken der untergeordneten Gebäudeteile erfolgten die restlichen Wärmedämmarbeiten, die kaputten Regenfallrohre im Inneren des Gebäudes wurden erneuert bzw. wurden Inliner eingezogen.

Eine neue Ringleitung im Erdreich um das Hauptgebäude vervollständigt den Blitzschutz.

Putzfassaden

Der Bau 1 besitzt im Innenhof Putzfassaden in Sgraffitotechnik. Sgraffito bezeichnet eine seit der Renaissance in Italien bekannte Handwerkstechnik, bei der durch Abkratzen der obersten frischen Putzschicht in Mustern die unteren farbigen Schichten wieder sichtbar werden.

Wie für die Gestaltung bestimmter wichtiger Gebäudeteile im Innenbereich (Eingangsfoyer, Sitzungssäle, Kantine und Treppenhäuser) wurden beim Neubau in den 1950er Jahren auch für die Putzfassaden verschiedene Künstler und Handwerker der Region beauftragt.

Durch Niederschläge, Temperatur- und Feuchteschwankungen entstanden Hohlstellen, Risssysteme, Abschälungen und Putzabplatzungen und Rückwitterung innerhalb der Muster.

Die Schäden wurden nun denkmalpflegerisch restauriert.

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Die teils verschobenen und gebrochenen Natursteinplatten des erhöhten Umganges im Innenhof wurden ausgebaut und gereinigt, einige Platten ausgetauscht.

Der deutlich hellere Farbton der neuen Platten wird im Lauf der Zeit durch die natürliche Bewitterung nachdunkeln und damit dem Ton der alten Platten näher kommen.

Natursteinfassaden

Das strenge Raster gliedert sich in horizontale Bänder auf Deckenhöhe bzw. Lisenen links und rechts der Fenster aus anthrazitfarbener Basaltlava.

Sandstein- bzw. Nürnberger Quarzit-Platten füllen die gleichmäßigen Felder aus.

Über dem 4. OG umschließt in Höhe der Attika ein künstlerisch gestalteter Löwenfries den gesamten Bau 1.

Voruntersuchungen zeigten, dass die Fassade sowohl zu restaurieren als auch statisch zu ertüchtigen war. Nur die Wetterseiten West- und die Nordfassade mussten sandgestrahlt werden. Die horizontalen Bänder sind mit längeren und stärkeren Dübeln neu befestigt. Sockel und Löwenfries erhielten zusätzliche Tragkonsolen.

Eine detailgenaue Kartierung dokumentiert die ausgetauschten Natursteine oder ergänzten Fehlstellen.

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2017 wird der Bauabschnitt 2 der 3. Teilbaumaßnahme ausgeführt: die Ertüchtigung und Neueindeckung mit Kupfer sowie die Sanierung der Putzfassaden des Baus 3 (Zwinger).

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