Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierzucht Kitzingen

Kitzingen

Im Stall wird die Aufzucht von Legehennen und die Mast von Hähnchen getestet: mit Tageslicht, einer möglichen Verdunkelung der Fenster, frei steuerbaren mehrfarbigen Kunstlichtszenarien sowie durch eine elektronisch gesteuerte Futterdosierung, eine Gasstrahler-Heizung bei Kälte und eine Sprühkühlung bei Hitze. Das Gebäude ist der Länge nach in zwei Bereiche unterteilt. An der Westfassade stehen je vier Futtersilos, an der Ostfassade sind die Entmistung und die Abluftrohre angebracht. Der Zugang erfolgt über Hygieneschleusen und Vorräume, in dem die Wiegecomputer und Futtermisch- und Verteilanlagen stehen.Hoch liegende Fenster im Bereich der Legehennen sorgen für Tageslicht. Verschließbare Öffnungen kühlen im Sommer zusätzlich.Die jungen Küken laufen anfangs auf dem Boden, je größer sie werden, umso höher flattern sie in die oberen Etagen ihres Voliereabteils. Die Masthähnchen werden auf dem Boden gehalten. Vor der Fassade liegt ein überdachter Freiluftbereich mit Windnetzen.

Projektstand: fertiggestellt 2016

Kosten genehmigt: 1,1 Mio. €

Entwurf: Architektenforum Ochsenfurt

Projektdaten

Bauzeit: Oktober 2015 – April 2016
NUF 1-7: 581 m²
BRI: 3.699 m³

 

Beteiligte Büros

Projektleitung Staatliches Bauamt Würzburg
Gebäudeplanung Architektenforum Ochsenfurt
Tiefbauplanung Arz Ingenieure, Würzburg
HLS-Planung IB Burmester & Partner, Würzburg
Elektroplanung IB Burmester & Partner, Würzburg
Sigeko WSP-Ingenieure, Würzburg
Brandschutznachweis Fa. Farmbau
Vermessung Alpha-Vermessung, Würzburg
Baugrundgutachten Roos Geo Consult, Kitzingen
Kampfmittelerkundung HRS Ing., Unterhaching

 

Im Niedrigenergiestall werden die optimalen Bedingungen für die Aufzucht von Legehennen und die Mast von Hähnchen getestet:

Dies geschieht mit Hilfe von Tageslicht aber auch  mit einer möglichen Verdunkelung der Fenster und frei steuerbaren mehrfarbigen Kunstlichtszenarien sowie durch  eine elektronisch gesteuerte Futterdosierung, eine Gasstrahler-Heizung bei Kälte und eine Sprühkühlung bei sommerlicher Hitze.

Das Gebäude ist der Länge nach raumhoch in zwei Bereiche (für beide Tiergruppen) unterteilt.

An der Westfassade des Gebäudes stehen für beide Bereiche je vier Futtersilos, an der Ostfassade sind die Entmistung und die Abluftrohre angebracht.

Der Zugang erfolgt  auf der Westseite jeweils über eine Hygieneschleuse und einen Vorraum, in dem die Wiegecomputer und Futtermisch- und Verteilanlagen stehen.

02 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6048

03 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6043

Im nördlichen Bereich werden die Legehennen aufgezogen. Hoch liegende Fenster sorgen für Tageslicht. Verschließbare Öffnungen in der Außenwand sorgen im Sommer zusätzlich für Kühlung.

04 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6100

Die jungen Küken laufen anfangs auf dem Boden, je größer sie werden, umso höher flattern sie und sitzen dann auch in den oberen Etagen ihres Voliere-Abteils.

05 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6054

Im südlichen Bereich werden die Masthähnchen (Broiler) aufgezogen. Vor der Fassade ist ein überdachter Freiluftbereich mit Windnetzen angeordnet, den die Tiere bei entsprechender Witterung aufsuchen können.

06 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6088

07 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6095

08 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6091

Die Masthähnchen werden auf dem Boden gehalten.

Besucher können die Legehennen über eine Außentreppe von einem separaten Raum auf einer
Galerie aus durch Fenster betrachten. Zur Beobachtung der Masthähnchen ist ein
ebenerdiger Raum mit Fenster für Besucher zugänglich.
Hier kann Wissen vermittelt werden, ohne die Tierhygiene zu gefährden und ohne aufwändiges
Umkleiden / Duschen der Besucher..

Technik + Energieeinsparung + regenerative Energie
Die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher versorgt beide Bereiche getrennt voneinander mit Frischluft und führt die Abluft fort.
Um den Energieverbrauch zu senken, wurden alle Bauteile in Anlehnung an die EnEV 2009 bemessen. Der Wärmetauscher der Lüftungsanlage entzieht der Abluft Wärme und führt diese dem Stall wieder zu. Dies spart im Winter Primärenergie.

09 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6050

10 2016-11-21 Niedrigenergie-gefl.-stall-6093

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt die ganze Liegenschaft mit Strom.

Kosteneffizienter Systembau
Stützweiten und Achsabstände der Stahlbeton-Rahmenkonstruktion wurden optimiert,
die Stützweite der Binder durch Mittelstütze halbiert.

Die Stahlbetonbodenplatte ist mit Hartkorneinstreu versiegelt.

Der Wandsockel ist aus Stahlbeton-Fertigteil-Elementen mit Kerndämmung erstellt, darüber sind Trapezblech-Sandwichelemente montiert.

Das Dach ist ebenfalls aus Trapezblech-Sandwichelementen, die aus hygienischen Gründen unterseitig glatt sind, auf den Bindern befestigt.

Der Ausführung lag eine Funktionale Leistungsbeschreibung zugrunde, in der die Ausführungsplanung, die Tragwerksplanung, der energetische Nachweis und die Bauleistung gefordert waren.

Der Bieterkreis beschränkte sich auf Stallhersteller im Bereich der Hühnerzucht.

 

Bilder: © Staatliches Bauamt Würzburg