Energetische Sanierung des Staatlichen Bauamtes Würzburg, Dienstgebäude Weißenburgstraße 6

Würzburg

Das Dienstgebäude des Staatlichen Bauamtes Würzburg in der Weißenburgstraße 6 wird den heutigen energetischen Standards nicht mehr gerecht. Mit dem Ziel der CO2-Einsparung wurde die energetische Sanierung des Dienstgebäudes daher für das sogenannte EFRE-Programm angemeldet. Ziel ist es dabei auch, die architektonische Qualität des Gebäude-Ensembles zu bewahren. Die Baumaßnahme wird nun von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat Bayern kofinanziert.
Energetisch saniert werden die äußere Gebäudehülle und das Dach. Dazu werden die Sanierung der Fassaden mit Wärmedämmung und Vorhangfassade, die Innendämmung der erdberührten Kelleraußenwände, die Erneuerung der Fenster und des Sonnenschutzes sowie die Sanierung des Daches mit Wärmedämmung und Abdichtung erforderlich. Die Sanierung erfolgt bei laufendem Dienstbetrieb.

Projektstand: im Bau

Kosten genehmigt: 5,6 Mio. €

Entwurf: Staatliches Bauamt Würzburg

Kofinanzierung STBAWUE
Kofinanzierung STBAWUE © Staatliches Bauamt Würzburg

Bauzeit 2015 - 2019

Gesamtbaukosten 5.595 Mio. Euro

Finanzierungsanteil 45% - EFRE und  55 % - Freistaat Bayern

 

Projektbeteiligte

Projektleitung / Bauleitung: Staatliches Bauamt Würzburg
Entwurfsplanung: Staatliches Bauamt Würzburg
Ausführungsplanung, Ausschreibung, Fassade: Architekturbüro Rathmann, Würzburg
Natursteinberatung: Dr. Anette Ritter-Höll, Feldafing
HLS-Planung: Staatliches Bauamt Würzburg
Elektroplanung: Staatliches Bauamt Würzburg
Tragwerksplanung: Krafft &Franz Ingenieure, Würzburg
Schadstoffgutachten: B&O Concept, Haßfurt
Bauphysik: Ing.büro Sorge; Nürnberg
SigeKo: Architekten Schlereth + Buzzi, Gerolzhofen

 

Gebäude-Ensemble

Das Bauamtsgebäude ist Teil eines Ensembles, das in den Jahren 1971 bis 1974 errichtet wurde.

…Planungsziel war, der umliegenden, in Formen und Größenverhältnissen unterschiedlichen Wohnbebauung einen ordnenden Mittelpunkt zu geben. Es kam weiter darauf an, der durch beidseitig massive Bebauung optisch eingeengten Weißenburgstraße an einer entscheidenden Stelle Freiräume anzugliedern, um eine wenigstens teilweise Differenzierung des Straßenraumes herbeizuführen. …

Neubau LfF Strichzeichnung

…Die drei Bautrakte umschließen einen zentralen Platz, von dem aus sämtliche Haupteingänge der Gebäude erreicht werden können. Durch die Anlage des Platzes, der über Freitreppen erreichbar ist, konnte der Fahr- und Parkverkehr von den Eingangszonen ferngehalten werden...

…Die Fassadengestaltung beider Dienstgebäude sah die Verwendung hinterlüfteter Natursteinverkleidungen vor. Als Material wurde der in der Nähe von Würzburg gebrochene “Teilheimer Muschelkalk“ gewählt. Die Verkleidung der Außenwände des Wirtschaftsgebäudes wurde in großformatigen, grobkörnigen Waschbetonplatten vorgenommen...

Auszüge aus der Broschüre „Das Finanzbauamt Würzburg stellt sich vor“ vom 26. Juli 1974 von Oberbaudirektor Dotterweich.

 

Energetische Sanierung

Das Dienstgebäude des Staatlichen Bauamtes Würzburg  in der Weißenburgstraße 6 wird den heutigen energetischen Standards nicht mehr gerecht. Mit dem Ziel der CO2-Einsparung wurde die energetische Sanierung des Dienstgebäudes daher für das sogenannte EFRE-Programm angemeldet. Ziel ist es dabei auch, die architektonische Qualität des Gebäude-Ensembles zu bewahren. Die Baumaßnahme wird nun von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat Bayern kofinanziert.

Energetisch saniert werden die äußere Gebäudehülle und das Dach. Dazu werden die Sanierung der Fassaden mit Wärmedämmung und Vorhangfassade, die Innendämmung der erdberührten Kelleraußenwände, die Erneuerung der Fenster und des Sonnenschutzes sowie die Sanierung des Daches mit Wärmedämmung und Abdichtung erforderlich. Die Sanierung erfolgt bei laufendem Dienstbetrieb.

Bauwerk - Baukonstruktion

Vorhandene Gebäudehülle:
Das Gebäude befindet sich im Wesentlichen noch im Originalzustand der 70er Jahre. Größere Sanierungen haben bislang nicht stattgefunden. Das Flachdach ist als Warmdach mit Kiesabdeckung ausgebildet. Die Fassade ist mit 3 cm starken, vorgehängten Natursteinplatten aus heimischem Muschelkalk verkleidet. Das markante Sockelgeschoss ist mit vorgehängten Waschbetonplatten verkleidet. Die großformatigen Fenster mit Dreh-/Kippfunktion sind in Holz-Aluminiumkonstruktion ausgeführt. Als Sonnenschutz dienen manuell bedienbare Raffstoreanlagen, deren Behang unsichtbar hinter der Vorhangfassade parkt. Nach 40 Jahren sind diese Bauteile  dringend sanierungsbedürftig und weisen ein großes Potential zum Energieeinsparen auf. 

Energetisches Sanierungspotential und geplante Maßnahmen:
• FASSADE:
Die Fassadendämmung mit einer Stärke von 4 cm hinter der Natursteinfassade und Waschbetonplattenverkleidung entspricht nicht den heutigen Vorschriften. Es ist davon auszugehen, dass die Dämmung altersbedingt, unbrauchbar geworden ist. Einzelne Dämmplatten sind abgesackt, so dass offene bzw. ungedämmte Bereiche entstanden sind.
Die Fassadensanierung wird in den oberen drei Geschossen und am Sockelgeschoss durchgeführt. Zur Ausführung kommt jeweils eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit Wärmedämmung.
Als Fassadenverkleidung kommt wieder Naturstein aus heimischem Muschelkalk zum Einsatz. Das zurückgesetzte Sockelgeschoss erhält eine neue Waschbetonplattenverkleidung.
Die erdberührten, zum Innenhof orientierten Kelleraußenwände erhalten eine Innendämmung.
 
• FENSTER UND SONNENSCHUTZ:
Die Fenster befinden sich in ihrem Originalzustand. Es handelt sich um einflügelige Holz-Aluminiumfenster mit einer Größe von 1,70 m x 2,00 m (B/H). Die meisten der großformatigen und schweren Dreh-/Kipp-Fenster schließen nicht mehr vollständig. In der kalten Jahreszeit ist Zugluft spürbar. Die Wirkung der bestehenden, nur manuell bedienbaren Raffstoreanlagen ist ungenügend. In den Büros wird es im Sommer sehr heiß, da die Sonnenschutzanlagen nicht automatisch entsprechend Sonneneinstrahlung runterfahren.
Die Fenster werden in den oberen drei Geschossen und im wärmegedämmten Sockel- bzw. Kellergeschoss ausgetauscht. In diesem Zuge muss auch der Sonnenschutz erneuert werden. Die neuen 2-teiligen Fenster sind aus Leichtmetallprofilen gefertigt und erhalten 3-fach Wärmeschutz-Isoliergläser. Die neue Sonnenschutzanlage kann entsprechend dem heutigen Standard künftig raumweise und zentral gesteuert werden.
 
• DACH:
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme ist es sinnvoll und wirtschaftlich auch den Dachaufbau zu erneuern, zumal die Abdichtung dringend sanierungsbedürftig ist. Diese weist immer wieder Schäden auf. Entsprechend ist die Dämmschicht in Teilflächen durchnässt und erfüllt nicht mehr ihre Isolierfunktion.
Das neue Flachdach besteht aus einer bituminösen Dampfsperre, Wärmedämmung, Kunststoffdichtungsbahn mit Kiesdeckung.

Bauwerk - Technische Anlagen

Im Rahmen der Sanierung der Fassaden und des Daches muss die Blitzschutzanlage erneuert werden. Für die Sonnenschutzanlagen werden entsprechend dem heutigen Standard zentrale Steuerungen sowie Sonnen-, Wind und Regenwächter erforderlich. Für die Innendämmung im Bereich der erdberührten Kelleraußenwände müssen die Heizkörper demontiert, bauseits gelagert und wieder montiert werden. Weiterhin wird im Zuge der Sanierungsmaßnahmen die veraltete Heizungsregelung erneuert, wodurch sich weiteres energetisches Einsparpotential bietet.